Juhuu, unser erste digitale Podiumsdiskussion ist nun schon einen Monat her und wir haben uns riesig über die funktionierende Technik, eure Teilnahme und die interessanten Inhalte gefreut. Ebenso freuen wir uns, dass wir diese nun auch veröffentlichen können. Falls Ihr also nicht teilnehmen konntet, schaut euch die Veranstaltung doch einfach bequem im Nachhinein an.
Das PDF mit den Folien des Vortrages könnt Ihr euch hier herunterladen:
Podiumsdiskussion Kalorienzählen war gestern - heute Zählen wir CO2! vom 14.04.21
Leider konnten wir in der begrenzten Zeit nicht alle Themengebiete behandeln und alle Fragen dran nehmen. Darum nun im Nachgang ein paar Fragen, welche uns öfter erreicht haben, schriftlich beantwortet von unserem Referent Florian Zabel. Vielen Dank Florian dafür!
Frage:
Wieso ist die Ernährungsweise vorgeschlagen von der EAT-lancet-Commission nicht Vegan? Ist der Grund mehr Akzeptanz in der Bevölkerung oder das Minimum wie man die planetary boundaries einhalten kann? Eine rein Vegane ernährung müsste doch rein für das Klima deutlich besser abschneiden?!
Antwort:
Eine vegane Ernährung wäre im Vergleich zur 'Planetary Health Diet' noch wirksamer fürs Klima. Das sieht man z.B. gut auf Folie 19, die ich noch zusätzlich eingefügt habe.
Die EAT-Lancet Studie zeigt, dass wir uns durch eine Reduktion des Fleischkonsums bereits innerhalb der planetaren Grenzen befinden und uns gleichzeitig nach aktuellem Wissensstand gesund ernähren. Eine komplett vegane Ernährung ist dafür nicht notwendig. Zur Einordnung: In Deutschland ist der durchschnittliche Fleischkonsum pro Person zwar seit Jahren rückläufig, jedoch immer noch 4x höher, als in der 'Planetary Health Diet' vorgesehen.
Frage:
Ist Fleisch unabhängig vom Klima wirklich so "ungesund", dass all diese gesundheitlichen Folgen wie sie auf der Liste in der Folie auftreten schon bei moderatem Konsum auftreten oder liegt es nicht eher daran, dass Menschen die gerne/viel Fleisch essen allgemein einen ungesünderen/ubewussteren Lebensstil haben. Also dass (rotes) Fleisch eigentlich nicht direkt ungesund ist, sondern eher mehr von ernährungsgesundheitlich unbewusst lebenden Menschen konsumiert wird
Antwort:
Was auf Folie 10 und 11 zu erkennen ist, sind Ergebnisse epidemiologischer Studien. Dafür wurden Dosis-Wirkungs-Meta-Analysen durchgeführt, die einen direkteren Vergleich der Gesundheits- und Umweltauswirkungen verschiedener Lebensmittel ermöglichen. Dosis-Wirkungs-Meta-Analysen, die zum Teil von der Industrie finanziert wurden, wurden in der Analyse nicht berücksichtigt. Verschiedene Eigenschaften wie Alter, Geschlecht, Rauchen, wirtschaftlicher Status, etc. wird in diesen Studien abgefragt und deren Einfluss auf die gesundheitlichen Ergebnisse in der Datenanalyse statistisch herausgerechnet.